Auszug aus dem Artikel "Extremwetter, Starkregen: So kam's zum Hochwasser in Rudersberg und Miedelsbach" des ZVW vom 04.06.2024
Schon im Mai regnete es viel: Bereits am 24. des Monats sprach die baden-württembergische Vorhersagezentrale eine Hochwasser-Vorwarnung für die Rems aus. Der Dauerregen von Freitag bis Sonntagnachmittag, 31. Mai bis 2. Juni, sättigte dann nicht nur vollends die Böden, sondern ließ auch die Rems, die Wieslauf und ihre Zuflüsse bedrohlich anschwellen. Die Kanalisationen waren voll, die Rückhaltebecken bis Oberkante gefüllt.
Dann kamen jäh und „obendrauf“ am Sonntagabend innerhalb kurzer Zeit extreme Regenmassen herunter. In Rudersberg waren es zwischen 22.20 und 23 Uhr mindestens 34,6 Liter pro Quadratmeter, sagt Kümmerle. „Am Sonntagabend gingen in der Spitze sogar 10,2 l/qm pro zehn Minuten auf Rudersberg herunter.“
Auch unsere vereinseigene Halle blieb von den Wassermassen nicht verschont: Ein durch den Starkregen ausgelöster Erdrutsch am Hang hinter der Halle führte dazu, dass die Räume des Gebäudes mit Wasser und Schlamm überschwemmt wurden. Der Anbau (die "Garage") wurde so stark beschädigt, dass er einsturzgefährdet war und abgerissen werden musste. Für den Sportbetrieb war die Halle nicht mehr nutzbar, alle noch anstehenden Veranstaltungen im Jubiläumsjahr 2024 - der TSVO wurde 100 Jahre - mussten abgesagt werden.
Impressionen kurz nach dem Erdrutsch:
3. Juni - erste Bestandsaufnahme des Schadens
Ein großes Stück des Hangs oberhalb der Halle ist abgerutscht, die Tür zum Anbau wurde vom Wasser aufgedrückt, Kühlschränke liegen quer davor, drinnen herrscht Chaos, die Wände im Anbau sind von fingerdicken Rissen durchzogen, der Keller ist voller Wasser und Schlamm. Halle, Empore, Gymnastikraum, Besprechungszimmer, Küche - überall sind die Böden nass und schlammig. Nur oberflächlich oder geht der Schaden tiefer?
(Datum aufsteigend, die Bilder können per Klick vergrößert werden)
Nicht im Bild festgehalten und nicht zu beziffern sind die unzähligen Stunden, die in Gespräche und Schriftverkehr mit Versicherung, Gutachtern, Handwerkern, Baufirmen, Gemeinde etc. und die vereinsinterne Abstimmung geflossen sind. Angebote einholen, Muster besorgen, Handwerker koordinieren, Arbeitseinsätze organisieren, informieren und noch viel mehr - jede Menge Aufgaben, die im Hintergrund weitestgehend vom erweiterten Vorstand des TSVO übernommen wurden.
3. Juni 2024 und die folgenden Tage
Fleissige Helfer packen an: Schlamm und Wasser werden nach draußen befördert, Sportgeräte und sonstige Ausstattung auf die Bühne gerettet. Es wird gereinigt, was sich reinigen lässt und noch einigermaßen verwendbar erscheint. Das Ausmaß der Schäden wird immer deutlicher.
Nach Terminen mit Gutachtern und Versicherung ist klar: Sportboden, Prallschutz und die Böden im Obergeschoss müssen raus.
Das bedeutet viel Arbeit, denn vorher müssen die Böden freigeräumt werden. Erst dann können fleißige Helfer den alten Bodenbelag, Unterbau und Prallschutz in schweißtreibender Arbeit entfernen.
Auch die Unterschränke der Küche im Obergeschoss müssen ausgebaut, nach unten getragen und eingelagert werden.
Säckeweise stapelt sich unbrauchbar Gewordenes neben der Halle.
Möbel, Ordner und diverse Geräte und Materialien aus dem Besprechungsraum finden vorübergehend ein Zuhause auf der Empore.
August 2024
Der einsturzgefährdete Anbau (die "Garage") wird in mehrtägiger Arbeit von Fachfirmen, unterstützt durch Vereinsmitglieder, abgebaut.
Ein großer Schritt in Richtung Sportbetrieb: Der Boden der Halle wird für den Einbau des neuen Sportbodens vorbereitet.
November 2024
Der neue Hallenboden in Sandwich-Bauweise wird verlegt: Bitumenbahnen, Ausgleichsschüttung, Isolierung, PUR-Elastikschicht 20 mm aus Formschaum mit Noppenstruktur, Lastverteilerplatten aus Birkensperrholz 2 x 9 mm, Oberbelag Linodur 4 mm
17. Februar 2025
Juhu, endlich ist wieder Sportbetrieb in unserer sanierten Halle möglich!
Wir freuen uns über einen neuen Sportboden, neue Prallschutzwände, die neue LED-Beleuchtung, eine neue Sprossenwand und ein neues Reck, das vor allem auch für den Kindersport geeignet ist.
Noch ist der Parkplatz oberhalb der Halle offiziell gesperrt. Der Hang muss stabilisiert werden, um die Straße zu sichern. Ende Februar rücken die Spezialisten mit schwerem Gerät an.
Wie geht es weiter?
Ein großes Dankeschön
Dank der vielen Spenden, dem tatkräftigen Einsatz unserer Mitglieder und der Unterstützung durch die beteiligten Fachfirmen konnten wir unsere Halle instand setzen und den Sportbetrieb wieder aufnehmen. Ohne diese Hilfe wäre dies nicht möglich gewesen.
Ein herzliches Dankeschön an alle, die mit ihrem Engagement und Fachwissen zum Wiederaufbau beigetragen haben. Durch diese gemeinschaftliche Unterstützung können wir nun wieder einen sicheren Raum für unseren Sport bieten.
Turn- und Sportverein Oberndorf 1924 e.V.
Steingasse 21
73635 Rudersberg